• Startseite
  • Datenschutz
  • Impressum

Zypernundmehr-News

Zypern ist gar nicht so fern. Sie können uns/mir eine Nachricht hinterlassen: 0049 7821 9769961! Alle verwendeten Fotos gehören zypernundmehr, außer jenen, wo ein anderer Name unter dem Foto steht. Danke!

Feeds:
Beiträge
Kommentare
« Bundesrepublikanisches aus Zypern
Dimitri Alitheinos »

Mari

5. November 2018 von aliiskenderr2

Eine Übersetzung von ADH eines Artikels der Nasa Pataniou, 28 Oktober 2018, Politis

 

 

 

“Das Dorf Mari oder Marin (Marini)

Ein Dokument aus dem Jahr 1487 bringt neue Erkenntnisse über das Dorf „Mari“ zutage sowie einen seiner Feudarchen, der aus der Familie der „Kornaros“ stammt.

Wie wir in der Folge untersuchen werden, erwies König Peter I. Lusignan dieser Familie im 14. Jahrhundert die Gunst, und trat das Bistum Limassol an sie ab sowie die nähere Umgebung. Dieser Strang der Kornaros nahm später den Namen „Bischof von Kornaro“ an; genauer: sie beherrschten als Feudalherren das „Bistum Limassol“ sowie die nähere Umgebung.

Es ist stark davon auszugehen, dass zu jenem Zeitpunkt auch Mari an diese Familie überging. Wir haben dazu allerdings keinen Nachweis.

In den Tagen des letzten frankophonen Königs Zyperns, „Jakobus II. Lusignan“, wurde das Dorf Mari von ihm persönlich an einen Florentiner übertragen, der als Konsul seiner Stadt auf der Großen Insel [Zypern] tätig war.

Letzteres schloss allerdings nicht aus, dass das Dorf erneut an die zuvor genannte Familie zurückfiel, und zwar unter der Regentschaft der „Königin Äkatherina Kornaro“ – zumal ein Dokument aus dem Jahr 1487 als Feudarchen des Dorfes ein Mitglied des Bistums der Kornaro angibt.

Das Dorf Marini oder Marin, welches Mari wurde

Das Dokument aus dem Jahr 1487 ist bislang das älteste, indem das heutige Dorf Mari als „Marini“ auftaucht. Das Dorf grenzt an den Vasila-Fluss, dessen Name im Altertum „Tetios“ war. Und hier hat die „Heilige Eleni“ Anker geworfen der Legende zufolge, die uns „Leontios Machäras“ überlieferte. Bezüglich der Ankunft der Heiligen Eleni wird in unserer Zeit geschrieben, dass Mari an dem Fluss Vasila unmittelbar lag. Zu der Zeit der Latiner wird diese Gegend auch als Ankerplatz bezeichnet, wo Schiffe anlegten, um sich mit Wasser oder Nahrung zu versorgen – und oftmals fielen diese Dieben oder Piraten zum Opfer. Und genau daher betrieb man in dieser Gegend unter den Venezianern eine leicht-ausgestattete Reiter-Kompanie, die die Seefront schützte. Von ihnen nehmen wir im Jahr 1564 ganz spezifisch Notiz … . Türkische Piraten gingen in der Gegend ebenfalls vor Anker und stohlen große Mengen „Charoup“ Die Einwohner hatten diese gesammelt und in Säcken verstaut. Es gab dafür keinen Lagerplatz

[Charoup sind wahre Vitamin D-Bomben, die aussehen wie plattgedrückte, raben-schwarze Bananen und hängen meist dicht und in großer Zahl am Baum. Diese Bäume gibt es noch heute sehr oft zu sehen in Zypern. Charoub werden des hohen Vitamin-D-Gehalts von der Wissenschaft und der Nahrungsindustrie gerade wieder entdeckt als ergänzendes Nahrungsmittel und als Medikament].

Mari könnte der ‚Siedlungs-Nachfolger‘ des altertümlichen Mari sein, wenn diese Angelegenheit und jene mit dem Diodoros, dem Sizilianer, geklärt ist. …

„Das Meerreich Kitti sowie Mari sind zu kaufen … .“

Dieses Zitat gibt einen Umstand wider, der uns sagt, dass beide Städte an der Küste lagen. Indes ist das wissenschaftlich noch nicht bewiesen durch Ausgrabungen.

Zuletzt: Das altertümliche Mari lag in der Polis von Chrisochous und nahe Arsino‘i.

In der Geschichtsschreibung des Florios Voustronios, welche Mitte des 16. Jahrhundert zusammengestellt wurde, wird das Dorf „Marin“ genannt. Und als Marin wird es auch auf der Karte des Leonidas Attar aus dem Jahr 1542 aufgeführt. Dieses Dorf wird auch in 4 venezianischen Katalogen erwähnt – sowie auch andere zyprische Dörfer. Unter den Venezianern gehörte Mari zur Provinz Mazotos. Den Venezianern unterstand der größte Teil der Siedlungen in der genannten Provinz. Sie umfasste an die 48 Siedlungen, von denen an die 20 im Lauf der Zeit verschwunden sind.

In 3 von den 4 venezianischen Katalogen wird Mari als Marin aufgeführt – und in einem der drei als Mari. Im 4. Katalog aus dem Jahr 1565, indem auch eine Registrierung aller zyprischen freien Landwirte sich befindet, sowie Franken [Franzosen] von Bedeutung und das Dorf. Wie zuvor bereits gesagt: Sie alle waren als zu Marin gehörig bezeichnet worden.

Zu jener Zeit gab es 36 Franken gemäß der Registrierung, doch ihre Anzahl dürfte vermutlich größer gewesen sein. Nicht registriert waren weibliche Kinder, wie auch die Kolonisierten [Zyprer]. In jeder Ortschaft gab es jedoch gewöhnlich eine größere Anzahl Kolonialisierter als freie Landwirte.

Das oben Gesagte in Betracht genommen, könnten wir sagen, dass Mari unter den Venezianern insgesamt ungefähr an die 100 Einwohner gehabt haben dürfte.

Die Familie des Feudalherren Loukas Karnaros

Der Feudarch Loukas Karnaros, der Mari im Jahr 1487 erhielt, hatte den Frederiko Kornaros der Familie des Bischofstums Kornaros adoptiert, der gleichzeitig der frankophone König Peter I. Lusignan von Zypern war.

Petros I., als er Europa umfuhr im Jahr 1365 mit dem Versuch ausgestattet, seine Herrschaftsbereiche zu vereinigen, um einen erneuten Kreuzzug zu organisieren und um gegen die Ungläubigen vorzugehen zur Befreiung des Heiligen Landes, kam [dergestalt] auch in Venedig an.

Frederikos Kornaros ließ dem König von Zpyern damals eine große Gastfreundschaft zuteil werden und lieh ihm für die Ausgaben des anstehenden neuen Krieges einen großen Geldbetrag. Das Wichtigste aber ist, dass Petros I. In Folge dieses Kredits ihm das Bistum Limassol überreichte zusammen mit Bereichen, die über Limassol hinausreichten, sowie das teure Wasser, welches hauptsächlich der Fluss Kourri bereitstellte.

Frederikos Kornaros – seine Brüder und die Kinder, sowie auch Loukas, wurden dergestalt sehr nahe mit Zypern verbunden – vor allem mit dem Anwesen in Episkopi, dessen Name sie als Titel vor jenem der Bezeichnung Kornaros setzten.

Die Bischöfe namens Kornaros hinterließen in Zypern ihre Spuren, und zwar [vor allem] mit dem Anbau von Zucker im Bistum Limassol.

Untersuchungen, die dieser vorangehen, wie auch archäologische Ausgrabungen, geben uns wertvolle Hinweise auf Zuckerraffinerien, welche die Familie „Cornaro Piscopia“ von Episkopi im 14ten und 16ten Jahrhundert betrieb.

Die Kornaros von Episkopi, wie sich aus dem Material aus dem Altertum erschließen lässt, welches uns zur Verfügung steht, beherrschten als Feudalherren nicht nur Episkopi und Alyki bei Limassol, sondern auch das Dorf Morfu.

Der Staat Venedig interessierte sich mittels Konsulen und mittels Abgesandten, welche ihn vertraten auf Zypern, für seine Untertanen. Diese lebten auf Zypern. Doch vor allem interessierte dieser Staat sich für die Belange der Familie Kornaros … .

Die Kornaros hatten oftmals Auseinandersetzungen und Streit mit den Johannitern [Orden], welche Kolossi beherrschten, und zwar wegen des Wassers, welches sie zweifelsohne beanspruchten.

Marios und das Dorf Mari oder Marini

Ausgeschlossen kann nicht werden, dass der Name des Dorfes irgendeinem Feudalherren einst gehörte, oder eine Siedlung den Namens „Marino“ trug, wie oben bereits erwähnt wurde – „Marini“. Das Dokument aus 1487 zur Regentschaft der Königin Äkatherina, gerade 2 Jahre bevor sie den Thron verließ, diesen Zeitpunkt betreffend erreichten uns Neuigkeiten und unbekannte Hinweise über ein weiteres Besitztum der Kornaros, und zwar in der Gegend Limassol. Jenes Mari, welches wir weiter oben in einer Quelle als Marini bezeichneten, gehörte als Besitz dem Loukas Kornaros, demjenigen Loukas der Familie Kornaros (Piscopia). Am 18. September 1487 beziehen sich der Rat und die Vorsitzenden Zyperns auf dieses angesprochene Dokument, und zwar, dass Lukas Kornaros 220 Dukaten Steuer den Venezianern zu bezahlen habe für das Einkommen, welches er aus seinem Besitz zog – im Dorf Mari(ni). … .“

Mari ist eigentlich ein sonderbarer Ort für mich.

Weil im Dorf drin war ich meines Wissen noch nie.

Eigentlich ein Unding, wenn man bedenkt, wie lange schon auf der Insel verkehrt wird, und dies keine 10 km entfernt von Mari. Fahre nahezu täglich daran vorbei, sei es auf der Landstraße, die auch nach Limassol führt, oder auf der Küstenstraße, die von der Ortschaft Zygi nach Mari führt an einem Zementwerk vorbei – oder weiter oben nach dem Akti Kivernikou führt beispielsweise.

Vor Mari gelegen hat sich schon seit Längerem etwas Industrie angesiedelt. Überhaupt redet die Regierung davon, nein, sie lässt es bereits umsetzen, ausgerechnet dort in der Gegend so eine Art industrielles Zentrum entstehen lassen zu wollen.

Inzwischen dient dieser Ort und sein Hafen als Umschlagplatz für Gas. Das soll sich angeblich lohnen, diesen Rohstoff dort zwischenzulagern, um ihn dann nicht etwa Richtung Europa, sondern Richtung Asien zu transportieren. Stammen tut das teuere Gut aus Russland.

Mari ist auch der Ort, als vor ein paar Jahren Zypern unter Xristofias kommunistisch regiert wurde, ein verheerendes Unglück geschah mit mehreren Toten. Es hatte sich eine Explosion ereignet, die sogar in Psematismenos, wo unser Hauptbüro ist, bei einigen Häusern die Scheiben in den Fenstern in Brüche gehen ließ.

Da fahre ich jetzt mal hin.

Es ist gerade 14 Uhr.

Würde mich nicht wundern, wenn es dort sogar ein Cafe gibt, welches es angeblich nicht geben soll.

Überhaupt wird über Mari gern so berichtet, hat es den Anschein, als sei es der langweiligste und abgelegenste Ort auf Zypern.

Das wird mir erst jetzt bewusst, wo darüber geschrieben wird.

Gespräche auf der sogenannten „Zygi-Crossing“ und im dortigen Cafe mit Spieler, Bauern und Geschäftsleute verstärken diesen Eindruck wohl – und nicht wenige von ihnen stammen aus dem nahe gelegenen Mari.

Dieser indirekte Eindruck vom Hören-Sagen über Mari mag nun ENDLICH etwas direkter eingeholtt werden!!!!!

Es gibt kein Cafe! Jedenfalls konnte ich keines ausmachen! Fremdarbeiter scheinen dort vermehrt zu leben, wahrscheinlich, weil in Mari die Mieten günstiger sind als in Zygi – noch!

zypernundmehr-news jetzt auf facebook

  • Twitter
  • E-Mail
  • Facebook
  • WhatsApp
  • Skype

Gefällt mir:

Gefällt mir Lade …

Ähnliche Beiträge

Veröffentlicht in Zypern | Verschlagwortet mit konaros, Mari | 1 Kommentar

Eine Antwort

  1. - 12. November 2018 um 2:06 am Ann Sophie

    Nach dem Lesen dieses Artikels bin ich von Nikosia nach Mari gefahren. Wer würde schon eine sightseeing tour dorthin machen, auch wenn es nur eine kurze Abzweigung braucht auf der Strecke nach Limassol? Beim Besuch dieses Dorfes weist heute nichts darauf hin, dass es einst ein wichtiger geschichtlicher Ort hätte sein sollen. Bis zu den Unruhen nach der Unabhängigkeit wohnten auch Türkisch-Zyprioten in Mari – es gibt noch einen türkischen Friedhof . Es mag sein, dass nach der Eroberung der Osmanen dieser Ort die Bedeutung verlor und nur noch landwirtschaftlich eine Rolle spielte.
    Zum heutigen Mari gehört eine Zementfabrik, die Erdöl-Umladestation (niederländisch), der Marinestützpunkt und das Elektrizitätswerk, welches teilweise vor einigen Jahren in die Luft geflogen ist, seither jedoch repariert oder teilweise neu erstellt wurde. Die Zeiten ändern sich.

    Gefällt mirGefällt mir



Kommentare sind geschlossen.

  • Archive

    • Februar 2019 (2)
    • Januar 2019 (3)
    • Dezember 2018 (5)
    • November 2018 (4)
    • Oktober 2018 (7)
    • September 2018 (6)
    • August 2018 (7)
    • Juli 2018 (1)
    • Juni 2018 (1)
    • Mai 2018 (2)
    • April 2018 (1)
    • März 2018 (2)
    • Februar 2018 (2)
    • Januar 2018 (1)
    • Dezember 2017 (2)
    • November 2017 (1)
    • Oktober 2017 (2)
    • September 2017 (3)
    • August 2017 (3)
    • Juli 2017 (4)
    • Juni 2017 (4)
    • Mai 2017 (4)
    • April 2017 (4)
    • März 2017 (4)
    • Februar 2017 (1)
    • Januar 2017 (2)
    • Dezember 2016 (2)
    • November 2016 (1)
    • Oktober 2016 (5)
    • September 2016 (3)
    • August 2016 (3)
    • Juli 2016 (2)
    • Juni 2016 (12)
    • Mai 2016 (9)
    • Februar 2016 (6)
    • Januar 2016 (9)
    • Dezember 2015 (3)
    • November 2015 (4)
    • Oktober 2015 (4)
    • September 2015 (4)
    • August 2015 (3)
    • Juli 2015 (6)
    • Juni 2015 (6)
    • Mai 2015 (5)
    • April 2015 (7)
    • März 2015 (2)
    • Februar 2015 (5)
    • Januar 2015 (3)
    • Dezember 2014 (2)
    • November 2014 (4)
    • Oktober 2014 (10)
    • September 2014 (6)
    • August 2014 (9)
    • Juli 2014 (5)
    • Juni 2014 (6)
    • Mai 2014 (11)
    • April 2014 (4)
    • März 2014 (11)
    • Februar 2014 (7)
    • Januar 2014 (5)
    • Dezember 2013 (10)
    • November 2013 (5)
    • Oktober 2013 (5)
    • September 2013 (8)
    • August 2013 (11)
    • Juli 2013 (6)
    • Juni 2013 (9)
    • Mai 2013 (10)
    • April 2013 (7)
    • März 2013 (7)
    • Februar 2013 (6)
    • Januar 2013 (5)
    • Dezember 2012 (6)
    • November 2012 (8)
    • Oktober 2012 (7)
    • September 2012 (6)
    • August 2012 (7)
    • Juli 2012 (10)
    • Juni 2012 (9)
    • Mai 2012 (1)
    • April 2012 (6)
    • März 2012 (5)
    • Februar 2012 (1)
    • Januar 2012 (6)
    • Dezember 2011 (7)
    • November 2011 (9)
    • Oktober 2011 (10)
    • September 2011 (4)
    • August 2011 (5)
  • Kategorien

    • Kommentar (63)
    • Syrien (18)
    • Türkei (32)
    • Uncategorized (32)
    • Zeitzeugen Zypern (3)
    • Zypern (318)
  • Seiten

    • Datenschutz
    • Impressum

Bloggen auf WordPress.com.

WPThemes.


Abbrechen
loading Abbrechen
Beitrag nicht abgeschickt - E-Mail Adresse kontrollieren!
E-Mail-Überprüfung fehlgeschlagen, bitte versuche es noch einmal
Ihr Blog kann leider keine Beiträge per E-Mail teilen.
%d Bloggern gefällt das: